28. April 2024 – 11 km
De facto parken wir nur um, auf die andere Seite des Ortes. Zunächst fahren wir uns aber Gythion anschauen, wir parken am östlichen Stadtrand am Hafen und schlendern durch den durch und durch touristisch geprägten Ort. Hotel an Restaurant und Café an Pension reihen sich an der Uferstraße, allerdings ist noch nicht viel Trubel. Anschließend checken wir am Gythion Bay Camping (https://gythiocamping.gr) ein, der Platz gefällt uns gut. Restaurant und Bar sind noch geschlossen, der Pool aber bereits in Betrieb. Der Wohlfühlfaktor ist ähnlich dem Ionion-Beach-Camping.
29.+30. April 2024
.. und genau wegen des Wohlfühlfaktors bleiben wir noch etwas länger. Wegen des griechischen Osterfests am kommenden Wochenende und des Feiertages am 01. Mai (der allerdings in diesem Jahr eine Woche später stattfindet, auch wegen des Osterfestes 😉) ändern wir unsere Pläne ein wenig.
In Richtung Anfang Mai werden auch Bar und Restaurant ganz langsam eröffnet, wir gehen aber zweimal am Strand 400 m nach rechts und speisen gut und ausgiebig bei Taki. Der rote Wein fließt hier reichlich, hin und wieder gibt es eine Karaffe „aufs Haus“, dafür steht ein drittes Glas auf dem Tisch und der Patron kommt ab und an vorbei …. Die Auswahl des Essens erfolgt hier durch Blick in die Töpfe, man wählt einfach in der Küche aus den täglich wechselnden Gerichten aus. Auch die Vorspeisen (u.a. Zaziki!!!) sind lecker, Nachtisch und Ouzou kommen ohne Bestellung …
01. Mai 2024 – 175 km nach Mystras
Heute geht’s zur Mani, dem so genannten Landstrich des mittleren Fingers der Peloponnes-Halbinsel. Wir fahren zunächst auf breiten Straßen nach Areopoli, und dann an der Westküstenlinie der Mani nach Süden. Die Straßen werden immer schmaler, die Orte seltener und die Landschaft grandioser. Nahe dem Eingang zum Hades, der sich der Mythologie zufolge hier befindet, parken wir am allerletzten Ende der Straße und laufen zum Kap Tenaro (oder auch Kap Matopan). Für die Strecke braucht man festes Schuhwerk und ausreichend Wasser, es geht je nach Kondition zwischen einer halben und einer ganzen Stunde in der prallen Sonne auf einem Pfad mit vielen spitzen Steinen bis zum Kap und dem dortigen Leuchtturm. Hier ist der südlichste Punkt des griechischen Festlandes erreicht, und wenn man Gibraltar mal beiseite lässt sogar der südlichste Festlandspunkt Europas (und schöner als Gibraltar ist es in der Stille am Leuchtturm allemal!). Man sieht die vielen großen Frachtschiffe auf ihrer Tour durchs Mittelmeer zum Greifen nah.
Auf dem Rückweg stoppen wir in Vathia (für Womos gibt es Haltebuchten vor und hinterm Ort, man kann auch den Basketballplatz ansteuern). Der Ort ist mit seinen vielen Wehrtürmen typisch für die Gegend, verfällt allerdings bis auf wenige Ausnahmen auch. An manchen Stellen wird saniert, und an der Hauptstraße gibt es auch ein geöffnetes Restaurant. Wir schlendern durch erneuerte und verfallene Gassen, bevor wir uns auf den Weg ins Landesinnere machen. Vorher besuchen wir noch den wohl ziemlich bekannten „Dinoeierstrand“ – bestes Beispiel dafür, was man als Wohnmobilfahrer alles nicht machen sollte. Der Strand ist sehr schön, kann man mal gesehen haben ;-), aber hier campen mit Mobiliar und Wäscheleine – muss nicht, vor allem nicht in dieser Masse an Mobilen.
Es geht dann weiter in Richtung Sparta, dessen Ausgrabungen wir uns nicht anschauen wollen. Wir biegen ab in Richtung Mystras und erreichen nach wenigen Kilometern den Ort und kurz vorm Parkplatz der Ruinenstadt das Restaurant Xenia. Wer hier einkehrt darf auf dem Parkplatz übernachten, also machen wir genau beides.
02. Mai 2024 – 144 km nach Pylos
Mystras wurde im 13. Jahrhundert gegründet, damals auf dem Ruinen von Sparta. In ihrer Blütezeit hatte die Stadt fast 50.000 Einwohner, und die strategische Lage verhalf ihr zu einer Festung ganz oben am Hügel, auf dessen Hängen sich die Sadt entlang zieht. Heute fasziniert die Ruinenstadt mit Zeugnissen aus vielen verschiedenen Zeitepochen, diverse Straßen, Wege und Gebäude wurden neu errichtet, wieder aufgebaut oder saniert. Man bekommt eine sehr plastische Vorstellung vom Leben in dieser Stadt mit ihren vielen steilen Gassen.
Wir starten wie oft sehr zeitig, um die immerhin 230 Höhenmeter vom Eingang bis zur Festung noch vor der großen Wärme des Tages zu überwinden. Trotzdem eine schweißtreibende, wenn auch ganz oben dann eine lohnenswerte Angelegenheit. Vom „Watch tower“ auf der Festung überblickt man in eine Richtung das gesamte Areal, auf der anderen Seite bietet sich ein überwältigendes Berg- (und Tal-)panorama.
Neben diesen Ausblick von ganz oben gibt es einen fast komplett sanierten Palast zu sehen, dazu mehrere Kirchen und Klöster, von denen eines noch in Betrieb ist. Ungewöhnlich für uns verbringen wir in Mystras über drei Stunden, und sind am Ende ob der Auf- und Abstiege ganz schön „geschafft“. Eintritt wie in fast allen Ausgrabungsstätten 12 Euro, auch hier sind feste Schuhe Pflicht, dazu ausreichend Getränke.
Im Anschluss haben wir keine Lust auf die Bergstrecke nach Kalamata, sondern fahren Autobahn, erst Richtung Norden bis Megalopoli und dann nach Kalamata. Von dort aus fahren wir quer durchs Land an die Ostküste, direkt nach Pylos. Der eigentliche Hafenparkplatz ist nur für PKW, gegenüber stehen wir aber mit hervorragendem Blick auf die Yachten und den Ort. Wir schlendern durch den Ort, das Leben findet auf dem großen, zum Hafen hin offenen Platz statt, wir essen eine Kleinigkeit und kaufen uns für den Rest des Abends im örtlichen Supermarkt einen Rosé, der hier offensichtlich viel und gern getrunken wird.