Mystras

28. April 2024 – 11 km

De facto parken wir nur um, auf die andere Seite des Ortes. Zunächst fahren wir uns aber Gythion anschauen, wir parken am östlichen Stadtrand am Hafen und schlendern durch den durch und durch touristisch geprägten Ort. Hotel an Restaurant und Café an Pension reihen sich an der Uferstraße, allerdings ist noch nicht viel Trubel. Anschließend checken wir am Gythion Bay Camping (https://gythiocamping.gr) ein, der Platz gefällt uns gut. Restaurant und Bar sind noch geschlossen, der Pool aber bereits in Betrieb. Der Wohlfühlfaktor ist ähnlich dem Ionion-Beach-Camping.

29.+30. April 2024

.. und genau wegen des Wohlfühlfaktors bleiben wir noch etwas länger. Wegen des griechischen Osterfests am kommenden Wochenende und des Feiertages am 01. Mai (der allerdings in diesem Jahr eine Woche später stattfindet, auch wegen des Osterfestes 😉) ändern wir unsere Pläne ein wenig.
In Richtung Anfang Mai werden auch Bar und Restaurant ganz langsam eröffnet, wir gehen aber zweimal am Strand 400 m nach rechts und speisen gut und ausgiebig bei Taki. Der rote Wein fließt hier reichlich, hin und wieder gibt es eine Karaffe „aufs Haus“, dafür steht ein drittes Glas auf dem Tisch und der Patron kommt ab und an vorbei …. Die Auswahl des Essens erfolgt hier durch Blick in die Töpfe, man wählt einfach in der Küche aus den täglich wechselnden Gerichten aus. Auch die Vorspeisen (u.a. Zaziki!!!) sind lecker, Nachtisch und Ouzou kommen ohne Bestellung …

01. Mai 2024 – 175 km nach Mystras

Heute geht’s zur Mani, dem so genannten Landstrich des mittleren Fingers der Peloponnes-Halbinsel. Wir fahren zunächst auf breiten Straßen nach Areopoli, und dann an der Westküstenlinie der Mani nach Süden. Die Straßen werden immer schmaler, die Orte seltener und die Landschaft grandioser. Nahe dem Eingang zum Hades, der sich der Mythologie zufolge hier befindet, parken wir am allerletzten Ende der Straße und laufen zum Kap Tenaro (oder auch Kap Matopan). Für die Strecke braucht man festes Schuhwerk und ausreichend Wasser, es  geht je nach Kondition zwischen einer halben und einer ganzen Stunde in der prallen Sonne auf einem Pfad mit vielen spitzen Steinen bis zum Kap und dem dortigen Leuchtturm. Hier ist der südlichste Punkt des griechischen Festlandes erreicht, und wenn man Gibraltar mal beiseite lässt sogar der südlichste Festlandspunkt Europas (und schöner als Gibraltar ist es in der Stille am Leuchtturm allemal!). Man sieht die vielen großen Frachtschiffe auf ihrer Tour durchs Mittelmeer zum Greifen nah.

Auf dem Rückweg stoppen wir in Vathia (für Womos gibt es Haltebuchten vor und hinterm Ort, man kann auch den Basketballplatz ansteuern). Der Ort ist mit seinen vielen Wehrtürmen typisch für die Gegend, verfällt allerdings bis auf wenige Ausnahmen auch. An manchen Stellen wird saniert, und an der Hauptstraße gibt es auch ein geöffnetes Restaurant. Wir schlendern durch erneuerte und verfallene Gassen, bevor wir uns auf den Weg ins Landesinnere machen. Vorher besuchen wir noch den wohl ziemlich bekannten „Dinoeierstrand“ – bestes Beispiel dafür, was man als Wohnmobilfahrer alles nicht machen sollte. Der Strand ist sehr schön, kann man mal gesehen haben ;-), aber hier campen mit Mobiliar und Wäscheleine – muss nicht, vor allem nicht in dieser Masse an Mobilen.

Es geht dann weiter in Richtung Sparta, dessen Ausgrabungen wir uns nicht anschauen wollen. Wir biegen ab in Richtung Mystras und erreichen nach wenigen Kilometern den Ort und kurz vorm Parkplatz der Ruinenstadt das Restaurant Xenia. Wer hier einkehrt darf auf dem Parkplatz übernachten, also machen wir genau beides.

02. Mai 2024 – 144 km nach Pylos

Mystras wurde im 13. Jahrhundert gegründet, damals auf dem Ruinen von Sparta. In ihrer Blütezeit hatte die Stadt fast 50.000 Einwohner, und die strategische Lage verhalf ihr zu einer Festung ganz oben am Hügel, auf dessen Hängen sich die Sadt entlang zieht. Heute fasziniert die Ruinenstadt mit Zeugnissen aus vielen verschiedenen Zeitepochen, diverse Straßen, Wege und Gebäude wurden neu errichtet, wieder aufgebaut oder saniert. Man bekommt eine sehr plastische Vorstellung vom Leben in dieser Stadt mit ihren vielen steilen Gassen.

Wir starten wie oft sehr zeitig, um die immerhin 230 Höhenmeter vom Eingang bis zur Festung noch vor der großen Wärme des Tages zu überwinden. Trotzdem eine schweißtreibende, wenn auch ganz oben dann eine lohnenswerte Angelegenheit. Vom „Watch tower“ auf der Festung überblickt man in eine Richtung das gesamte Areal, auf der anderen Seite bietet sich ein überwältigendes Berg- (und Tal-)panorama.

Neben diesen Ausblick von ganz oben gibt es einen fast komplett sanierten Palast zu sehen, dazu mehrere Kirchen und Klöster, von denen eines noch in Betrieb ist. Ungewöhnlich für uns verbringen wir in Mystras über drei Stunden, und sind am Ende ob der Auf- und Abstiege ganz schön „geschafft“. Eintritt wie in fast allen Ausgrabungsstätten 12 Euro, auch hier sind feste Schuhe Pflicht, dazu ausreichend Getränke.

Im Anschluss haben wir keine Lust auf die Bergstrecke nach Kalamata, sondern fahren Autobahn, erst Richtung Norden bis Megalopoli und dann nach Kalamata. Von dort aus fahren wir quer durchs Land an die Ostküste, direkt nach Pylos. Der eigentliche Hafenparkplatz ist nur für PKW, gegenüber stehen wir aber mit hervorragendem Blick auf die Yachten und den Ort. Wir schlendern durch den Ort, das Leben findet auf dem großen, zum Hafen hin offenen Platz statt, wir essen eine Kleinigkeit und kaufen uns für den Rest des Abends im örtlichen Supermarkt einen Rosé, der hier offensichtlich viel und gern getrunken wird.

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Alte Steine, Höhlen, Klöster und … Strand

22. April 2024

An der Infotafel des Camper-Stopps in Lygourion gibt es neben vielen anderen Tipps und Hinweisen auch „Einen perfekten Tag in Lygourion“. Dann müssen die alten Steine in Epidaurus eben noch einen Tag auf uns warten. Zum Frühstück gibt’s in „Kostas Bar“ neben einem Blätterteigstück einen „Moccacino“. Kakao bzw. Trinkschokolade aufgeschäumt, oben drauf noch etwas Milchschaum extra und einen Mokka bzw. Espresso drin … Sehrrrr lecker!
Danach schlendern wir durch den Ort, schauen uns die kleinen Kirchen und den Friedhof an. Hierher verirren sich fast keine Touristen, der Ort lässt einen so ein wenig ins wirkliche Leben hierzulande eintauchen. Zum Mittag finden wir uns „Bei Ilias“ ein – kein Restaurantschild, keine Speisekarte, nur ein paar Tische und Stühle und ein paar Einheimische. Die Mezedes (heute eine Art stark gewürzter Klöpschen und mürbes, offensichtlich länger eingelegtes Schweinefleisch) sind extrem lecker, dazu gibt es ein einheimisches Alpha-Bier. 14 Uhr versinkt der Ort in der Siesta, alles wird völlig still. Am Abend ziehen wir erneut los in den Ort (vom Stellplatz auf kürzestem Wege 400 m) und lassen uns in der „Old school“ mit riesigen Gyrostellern verwöhnen. Wir sind nach diesem herrlichen Tag so satt, dass wir zum Wohnmobil rollen könnten.

 

23. April 2024, 50 km zum Saladi-Beach

Am Morgen nutzen wir noch die vorbildlich eingerichtete V+E am Platz (Camperstopp: 10 Euro pro Nacht, nur für Fahrzeuge unter 3,5 t, Juli und August geschlossen) und rollen die wenigen Kilometer nach Epidaurus. Das große Theater ist wirklich imposant, fast 15.000 Plätze umfasst es und hat eine super gute Akustik. Danach schauen wir uns das Museum an und marschieren durch das ziemlich große Ausgrabungsgelände im Zeichen des Kults rund um Asklepios. Gegen Mittag flüchten wir vor den tausenden Besuchern, hunderten Reisebussen und fahren am Argolischen Golf zum Saladi-Beach. Die Bucht erreicht man über eine kleine Pass-Straße, es gibt ein paar Ferienhäuser und wohl auch irgendwo eine Taverne, ansonsten 600 m bester Kiesstrand, klares Meer und ein wundervoller Blick. Direkt hinterm Strand (mit Blick aufs Meer) haben sich einige (z.Zt. ca. 15) Wohnmobile eingefunden, zum Glück macht das nur eins pro 40 Meter und so stehen wir hier völlig entspannt. Hinter dem Strand gibt es ein Hotelgebäude mit Außenanlagen, allerdings in den späten 70er Jahren als FKK-Hotel errichtet, und Mitte der 80er endgültig wieder geschlossen – angeblich war „ganz Griechenland“ gegen die Nackerten Sturm gelaufen. Man kann ins Gebäude rein, allerdings ist vieles zerstört und auch vermüllt, dennoch werden auch heute noch „Baumaterialien“ abgefahren – wir sahen einen Herrn, der schöne Fußbodenplatten löste und mit einem kleinen Transporter abtransportierte …

Am Nachmittag zog eine Sahara-Staub-Wolke über uns hinweg und färbte den Himmel überm Meer erst dunkel, dann rötlich und zum Schluss gelb. Und da hier schon seit Tagen dieser Staub in der Luft liegt wird auch unser Womo langsam aber sicher immer gelber ….

24. + 25. April 2024

Am Morgen ist der Staub zwar größtenteils verflogen, es bleibt aber dunstig. Auch wenn sich die Sonne im Laufe des Tages mehr und mehr durchsetzt, bleiben die Berge rund um die Bucht und auch die vorgelagerten Inseln hinter einem Schleier.

Am Vormittag wandern wir zur Franchthi-Höhle (http://www.argolis.de/franchthi-hoehle.htm), die ca. 4 km entfernt in der übernächsten Bucht liegt. Hinter einem überdimensionalen Loch in der Felswand verbirgt sich eine riesige Höhle. Vielleicht 40 m breit erstreckt sie sich heute auch ungefähr 40 m in den Berg hinein. Früher war sie bedeutend größer, wohl 150 m tief in den Berg, allerdings gab es mehrere Felsstürze. Anhand der gefundenen Werkzeuge wird geschätzt, dass die Höhle bereits vor 12.000 Jahren bewohnt war. Bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde sie wohl noch zeitweise von Menschen und als Winterunterkunft für Tiere genutzt.

Den sonnigen Rest des Tages verbringen wir mit aufs Meer schauen und anderen angenehmen Urlaubstätigkeiten. Der Donnerstag zeigt sich wettertechnisch zumindest wieder „klar“, der Staub aus der Sahara ist abgezogen. In der Sonne ist es mit um die 25°C schön warm, allerdings weht ein teilweise heftiger Westwind. Den Tag verbringen wir wie den Rest des gestrigen.

 

26. April 2024, 115 km nach Paralia Astros

Bei herrlichem Wetter verlassen wir den schönen Platz am Ex-FKK-Hotel und fahren nach Nafplio. Der riesige Parkplatz am Hafen empfängt uns mit viel Staub, vielen PKW und mindestens 50 Reisebussen, die eine Unmenge an Jugendlichen ausspucken. Die Stadt (irgendwann achtzehnhundertundzerquetschte erster Parlamentssitz des neu gegründeten Griechenlandes) ist „hübsch“, aber auch recht bedeutungslos. Schön polierte Häuser mit Restaurants und Geschäften (viele relativ teuer, aber auch der übliche Touristenkitsch) und nette Gassen, nach einer dreiviertel Stunde hat man aber auch alles gesehen. Die vielen Kids aus den vielen Reisebussen lärmen und nerven ein wenig, und so sind wir zwei Stunden später bereits wieder auf der Piste.

Das Kloster Loukos hat laut Tante Google ab 16 Uhr, in der Realität aber erst ab 17 Uhr geöffnet und muss so leider auf unseren Besuch verzichten. Wir fahren weiter nach Astros und zum vorgelagerten Ortsteil mit dem Zusatz Paralia und stehen dort – dem Namen nach passend, direkt hinterm Strand.

27. April 2024, 130 km nach Gythion

Wir starten vor acht Uhr und fahren fast immer direkt am Meer entlang Richtung Süden nach Leonidon. Der Ort liegt ein kleines Stück hinterm Meer, hat wie üblich extrem enge Gassen und wir finden den angepeilten Parkplatz direkt hinter der Brücke über den (ausgetrockneten) Fluss Daphnon. Rund um den Ort ragen Felswände auf, und wir schnüren die Wanderschuhe. Es geht 6,5 km zunächst gleichmäßig, die letzten Kilometer relativ steil bergauf. Nach dem wir das Dorf verlassen kommt ein Friedhof, später ein kleines Kloster. Wie fast immer in Griechenland gibt es außerdem rechts und links des Weges Olivenbäume, noch mehr Olivenbäume und noch mehr…. Dazu ein paar Hunde, die ihre Schafe bewachen. Später nur noch Felsen und ursprüngliche Vegetation – bis wir irgendwann unser Ziel, das Kloster „Sankt Nikolaus unter den Feigenbäumen“ erreichen. Weit oben in einem Seitental des Flusses liegt es direkt am oder fast schon im Felsen. Die einzige noch hier oben lebende Nonne erfreut uns mit einem (eher weniger denn mehr) leckeren Süßstück und widmet sich dann wieder dem Kartoffelschälen. Das Kloster selber fasziniert allein durch seine exponierte Lage! (13 km, 480 Höhenmeter, man braucht mindestens 3 h hin und zurück, man kann theoretisch auch mit einem kleineren Auto hochfahren, allerdings nur, wenn man bereit ist, bei – seltenem – Gegenverkehr auch mal bergab ein paar Hundert Meter rückwärts zu fahren und dabei ein paar Spitzkehren zu bewältigen).

Weiter geht’s durch die Ausläufer des Parnion-Gebirges Richtung Süden. Zunächst steigt die Straße bis auf fast 1.200 m an, die Bergwelt rechts und links ist faszinierend und man kommt am Kloster Elinos vorbei, dieses liegt ebenfalls hoch am Felsen. Die Straße hat wenig Verkehr, ein wenig eng wird es im Bergdorf Kosmas. Danach geht es eher sanft bergab Richtung Gythion. Wir finden einen Platz an einem Fischrestaurant kurz vorm Ort, direkt in der Bucht, in der seit 1982 ein altes Schiffswrack vor sich hin dümpelt.

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Alt-Korinth

Donnerstag, 18. April 2024

Wir bleiben auf dem Campingplatz Hellas auf dem Pilion, spazieren früh einmal in den Ort, gehen am Abend in die Taverne des Platzes essen (sehr lecker!) und machen dazwischen nicht viel.

Freitag, 19. April 2024, 367 km nach Korinth

Eigentlich wollten wir ja zwei Tage Pause machen – die Wettervorhersage hält uns davon ab. Nachdem wir noch die Bilder der Überflutungen rund um Volos und auf der gesamten Halbinsel Pilion vom letzten Jahr im Kopf hatten beunruhigten uns Regenmengen, die für die Nacht vom Freitag auf Samstag innerhalb von wenigen Stunden deutlich über 100 mm lagen. Wir verließen also den Platz am Morgen und fuhren über die relativ teure Autobahn zunächst Richtung Athen und dann in Richtung Peloponnes. Mit der Überquerung des Kanals von Korinth erreichten wir die Halbinsel und steuerten direkt Alt-Korinth und dort dem „Camper-Stopp“ an. Die Lage relativ nah der Autobahn ist nicht völlig optimal, dafür sind es bis zu den Ausgrabungen auch nur knapp 500 m. (www.camperstop.gr, 10 Euro pro Nacht)

Selbige steuern wir direkt nach unserer Ankunft zu Fuß an, begleitet von den ersten Regentropfen des Urlaubs. Wir schauen uns das Museum an – sehr interessant! Hier sind Fundstücke, Vasen, Grabbeigaben und ähnliches zu sehen, die teilweise bis 3.000 v.Chr. zurückzudatieren sind. Beeindruckend sind auch die Statuten, sehr fein gearbeitete Gewänder mit fast täuschend echten Faltenwürfen in den Gewändern.

Im Ausgrabungsgelände ist zuerst der berühmte Apollon-Tempel zu erwähnen, der das Wahrzeichen Korinths ist. Ansonsten – wie oft – eben viele alte Steine, mal sortiert, mal unsortiert … 😊.

Samstag, 20. April 2024

Akrokorinth ist ein mächtig wirkender Felsklotz, der sozusagen den „Hintergrund“ der Ausgrabungen darstellt. Oben thront eine mächtige Burganlage aus dem Mittelalter.  Und die wollten wir heute erwandern.

Wir starteten relativ spät, da es in der Nacht noch leicht geregnet und mittelprächtig gestürmt hatte und der Wind bis in den späten Vormittag hinein anhielt. Vorbei an den Ausgrabungen (auch hier hatten wir mit dem späten Besuch gestern Glück, heute war alles mit Reisebussen, PKWs und Menschen „voll“) begann ein gleichmäßiger Aufstieg. Wir liefen die Straße bis zum Parkplatz hinauf, in Ermangelung eines anderen Weges. Damit hatten wir uns auf knapp 5 km von 30 auf 380 Höhenmeter empor gearbeitet. Die Burg selbst umfasst eine relativ große Fläche, zunächst gelangt man durch drei gemauerte und befestigte Ringe ins Innere. Dor führen diverse Wege zu kleinen Kapellen, Kirchen, Türmen und anderen Gebäuden. Manches ist wieder aufgebaut, anderes nur zu erahnen. Spannend ist, dass man im Inneren der Burganlage permanent weiter bergauf steigt. Es gibt in der Anlage sozusagen zwei Berggipfel, wir erstiegen den Ostgipfel und hatten damit in der Burg noch einmal 195 Höhenmeter zurückgelegt. Dort auf 575 m über Null stand früher der Aphrodite-Tempel, von dem allerdings nur noch Reste zu sehen sind. Deutlich beeindruckender ist die Rundum- und Fernsicht: in der Nähe sieht man Neu-Korinth am Meer und den Kanal von Korinth, im Osten schaut man in den Saronischen Golf (Richtung Athen), im Nordwesten in die Ausläufer des Golf von Patras. Direkt im Westen sieht am das Killini-Gebirge, auf dem 2.374 m hohen Gipel erkennen wir deutlich Schnee ….

Wir hingegen haben den ganzen Tag Sonne im Gesicht, und als wir die Burg verlassen haben wir noch nicht genug, ein Stück weiter in Richtung Westen liegt noch die Burgruine Penteskoufi. Diese ist nun wirklich nur noch auf Wegen, später Pfaden und ganz zum Schluss mit kraxeln an und über die Mauerreste erreichbar. Nochmal 120 Höhenmeter für uns und dann haben wir genug, nach 15 km und 640 m bergauf (und wieder bergab) haben wir uns ein leckeres Essen verdient. Auf dem Stellplatz gibt es einen sehr leckeren Auflauf aus der hauseigenen Küche – sozusagen beste griechische Hausmannskost. Unser Essen kam 8 Euro, die Flasche Wein (1,5 Liter) kostet 4 Euro.

21. April 2024, 208 km nach Lygourio (GR)

Anstatt direkt nach Mykene oder Epidaurus (unsere eigentlichen nächsten Ziele)  weiterzufahren machen wir einen „Ausflug“ ins Hinterland. Zunächst geht es an der Küste des Golfes von Patras in Richtung Westen. Kurz vor Derveni biegen wir in die Berge ab. Die Straße nach Pyrgos bietet spektakuläre Blicke in eine teils schroffe, teils bewaldete Bergwelt. Dazu kommen Olivenbäume, blühende Obstbäume, gelber Ginster – eine Landschaft voller Farben! Selbst die Rosen blühen hier, immerhin auf 700 m Höhe.
Die Ortsdurchfahrt ist eine kleine Herausforderung, danach wird die Straße wieder etwas besser. Weiter geht es nach Evrostini, hier parken wir neben der Kirche und laufen ein Stück durch ein wunderbares Tal mit einem kleinen Flüßchen, Staustufen und heute zum Sonntag auch einigen Ausflüglern (allerdings nur Einheimische). Für die im Reiseführer beschriebenen Bachforellen, Libellen und Riesenschmetterlinge ist es wohl noch zu früh im Jahr oder zu kalt. Dennoch ein lohnenswerter Ausflug, wir fahren die etwas größere Straße wieder hinab zum Meer.
(Vor allem auf Grund der Ortsdurchfahrt in Pygros ist die Strecke so, wie wir sie gefahren sind, mit Womos über 6 m nicht wirklich empfehlenswert. Die direkte Strecke nach Evrostini hingegen fuhren auch Reisebusse.)

Um uns Epidaurus anzuschauen fahren wir auf den Camperstopp „von Wohnmobilfahrern … für Wohnmobilfahrer“ Kalimera in Lygourio. (www.camperstop-kalimera.com). Ohne zu übertreiben passt das Motto „von Wohnmobilfahrern .. für Wohnmobilfahrer“ wie die Faust aufs Auge. Ein deutsches Paar hat einen Platz geschaffen, von dem wir in den allermeisten Fällen als Womofahrer nur träumen … Ausgewiesen als „innerstädtischer Parkplatz“ ist zwar kein Campingleben erlaubt, was aber durch Lounge, Dusche, WC, WiFi, einer V+E, die diesen Namen auch verdient und weiteren Annehmlichkeiten mehr als ausgeglichen wird.

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Meteora – Klöster

Dienstag, 16.04.2024 – Nach Kastraki (Meteora-Klöster),  502 km

Die Meteora-Klöster in Griechenland schließen zeitig am Nachmittag – deshalb war unser Plan, zeitig loszufahren und am Nachmittag die Klöster ohne großen Touristenrummel zu erleben. Schnell hatten wir Serbien hinter uns, in Nordmazedonien gab es nur einen kurzen Stopp zum Tanken (1,26 Euro / Liter!!!). Vorbei an Saloniki erreichen wir am Nachmittag Kastraki und damit die Klöster …

Unser Plan ging zum Glück auf, wir fahren direkt bis zu den beiden größten Klöstern. Wir schauen uns „Great Meteora“ und „Varlaam“ an, halten an einigen der Aussichtspunkte bei den anderen Klöstern. Leider ist das Wetter ncht sehr sonnig, aber die Stimmung und vor allem die bizarre Felsenlandschaft sind überwältigend. Wir erahnen an der Menge der Parkplätze an und neben der Straße, wie es hier zu anderen Zeiten zugeht und genießen es, fast allein hier oben zu sein.

Die gesamte Anlage besteht aus 24 einzelnen Klöstern und Eremitagen, von denen sechs gut erhalten und noch heute von Nonnen und Mönchen bewohnt werden. Jedes steht – der Name „schwebende Klöster“ deutet es an – auf einem einzelnen Fels, oft nimmt das jeweilige Bauwerk die gesamte Größe der Felsspitze ein (wobei Größe relativ ist, einige sind ziemlich kein, sowohl die Felskuppen wie auch die Klöster darauf).

Wir checken anschließend auf einem der drei Campings am Ort ein – die Bertungen sind für alle drei gleichmäßig „durchwachsen“. Camping Kastraki Vrachos empfängt uns freundlich, bei der Ansage, dass wir nur eine Nacht bleiben ist das aber schon Geschichte – und der Platz ist dann auch nicht wirklich besser. Schief und krumm die Stellplätze, viele selbst für unsere 5,99 m zu kurz, manche zu schmal. Naja. Am Abend machen wir noch eine kleine „Wanderung“ in das wirklich phantastische Felsgebiet hinein.

Mittwoch, 17. April 2024, 177 km auf die Halbinsel Pilion

Vor der Öffnungszeit der Klöster fahren wir noch einmal hinauf, diesmal zum „Saint Trinity“, einer kleineren Anlage, zu der man 15 Minuten zu Fuß braucht und erst ins Tal hinab und dann wieder den Fels hinauf muss. Vorher wandern wir auch hier noch ein wenig zwischen den Felsen entlang und genießen verschiedene Ausblicke, vor allem auf das wunderschön gelegene Kloster „Roussanou“. Anschließend besichtigen wir das Kloster der „Heiligen Dreifaltigkeit“, nett, aber bei weitem nicht sooo spannend wie von außen. Anschließend fahren wir noch einmal an den Platz, an dem wir gestern Abend bereits geparkt hatten. Gegen 11 Uhr sind Parkplätze und Straßenränder dicht belegt, Reisebusse blockieren für Fotostopps kurzeitig die Straßen bzw. Parkbuchten und es herrscht ein ziemlicher Andrang. Wir wollen jedoch etwas weiter ins Felsgebiet wandern und sehen neben der tollen Landschaft einige der aufgegebenen Klöster und Eremitagen – so auch „Ypapantis“, ein noch nicht verfallenes, aber auch nicht mehr bewohntes Kloster, welches sich direkt an einer Felswand befindet.

Gegen Mittag verlassen wir die Region und wenden uns südwärts – nach den vielen Kilometern der Vortage ist uns nach Meer und Pause. Die Halbinsel Pilion liegt ziemlich genau zwischen Saloniki und Athen, zwischen ihr und dem Festland ist der Pagastische Golf. Dieser hat nur ganz im Süden eine Verbindung zum Meer, glänzt mit klarem Wasser und im Westen mit gut ausgebauten Straßen und natürlichen Häfen. Es gibt recht viel Tourismus, allerdings hat die Saison noch nicht so recht begonnen und nur die Campingplätze sind schon gut gefüllt. Wir landen auf Empfehlung auf dem Camping Hellas in Kato Gatzea, direkt südlich davon ist mit Kala Nero der touristische Hauptort der Insel. Der Empfang auf dem Platz ist überaus freundlich (https://www.campinghellas.gr/de/) und der Platz sehr schön.

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Frühling 2024 – Budapest

Freitag, 12.04.2024, 478 km von Cunnersdorf nach Wilfersdorf (Ö)

Gegen Mittag starten wir zu Hause, allerdings müssen wir zunächst nach Dresden in die Werkstatt. Mal wieder streikt die Wasserpumpe, das Rückschlagventil ist gerissen. In der Werkstatt unseres Vertrauens wird uns schnell geholfen und so sind wir zeitig auf dem Weg nach Prag. Allerdings nützt das nicht viel, wir können vor Prag nur entscheiden, welchen Stau wir nehmen, wir entscheiden uns für den innerstädtischen, um wenigstens etwas „zu gucken“ zu haben. Auch hinter Prag reihen wir uns noch einmal ein, bevor wir dann Richtung Brno freie Fahrt haben. Kurz vor der Grenze geht es über Ludenburg auf Landstraßen nach Wilfersdorf. Hier sind heute alle Parkplätze und auch die drei Wohnmobilstellplätze mit PKW von Gaststättenbesuchern im Schloss belegt, wir finden sozusagen direkt auf der Entsorgung aber noch ein Plätzchen.

Samstag, 13.04.2024, 293 km nach Budapest (HU)

Dank der neu eingeführten Tagesvignette für Österreich (im Gegensatz zur 10-Tages-Maut in der Slowakei) fahren wir über Wien und nicht über Bratislava nach Budapest. Das innerstädtische Haller Camping kostet mittlerweile ca. 44 Euro pro Nacht, wegen Bauarbeiten an den Sanitärgebäuden bekamen wir aber 50% Rabatt. Gegen Mittag waren wir bereits in der Stadt, besuchten Markthalle und die diverse andere Sehenswürdigkeiten und schlenderten den Rest des Tages und den halben Abend durch die Stadt.

Sonntag, 14.04.2024

Budapest ist nicht nur die fünftgrößte Stadt Mitteleuropas, sondern nach wie vor auch eine Reise wert. Die vielen, größtenteils schön sanierten Altbauten im gesamten Innenstadtgebiet und die vielen Parks und Grünanlagen verleihen der Stadt ihren Charme. Auch am zweiten Tag begleitet uns strahlender Sonnenschein mit fast hochsommerlichen Temperaturen. Für den Sonntag haben wir uns eine besondere und eigentlich Budapest-untypische Sehenswürdigkeit vorgenommen: das „Flipper-Museum“. Hier geht es nicht um den Delphin gleiche Namens aus der 70er Jahre TV-Serie, sondern um – Spielautomaten. Im „Museum“ sind ca. 160 Flipperautomaten und einige andere Spielgeräte versammelt, die ältesten Flipper stammen aus den 30er Jahren. Das schöne am, und deshalb in Anführungszeichen, „Flipper-Museum“ ist, dass alle Automaten in Betrieb sind und dass man soviel spielen, respektive „flippern“ kann wie man möchte. Somit ist das Ganze irgendwie auch eine „Spielhölle“, und für 10 Euro Eintritt pro Person spielen wir beide reichlich 3 Stunden lang an diversen Maschinen.

Am Nachmittag haben wir, es ist Sonntag und schönes Wetter, die blöde, oder besser gesagt die gleiche Idee wie gefühlt  mehrere Hundertausend Budapester und Touristen, wir wollen auf die Magareteninsel ….  Wir flüchten bald wieder, in der Stadt ist es dafür um diese Zeit längst nicht mehr überlaufen.

Budapest hatte vor knapp 10 Jahren, so zumindest unser Gefühl, noch einen inneren Widerstand dagegen, nur Touristenmekka sein zu wollen und selbige nicht als Melkkühe zu betrachten. Mittlerweile ist das leider nicht mehr ganz so. Alles, was auch der Einheimische frequentiert (Tickets für den Nahverkehr, Supermärkte) ist noch relativ „günstig“. Besteht aber die „Gefahr“ oder besser gesagt die Hoffnung, dass Touristen auftauchen könnten sind die Preise mittlerweile sehr westeuropäisch. War zum Beispiel die „Futtermeile“ in der Markthalle zwar schon immer touristisch, aber vielfältig, gibt es heute an allen Ständen das exakt gleiche, deutlich überteuerte Einheitsangebot in überall den gleichen häßlichen Pappschachteln..  Man muss nun also auch in Budapest die Touristenmeilen verlassen – dann sind zumindest Restaurantessen zwar auch nicht mehr billig, aber meistens gut und in verträglichem Preisrahmen. Ich meckere hier natürlich auf hohem Niveau, und der Schönheit der Stadt tut das alles auch keinen Abbruch, aber leider geht Budapest damit den gleichen Weg, den eben auch Prag schon vor 25 Jahren gegangen ist – ein Stück weit verlieren diese Städte damit auch ihre Identität.

Schön war es aber trotzdem!!! 😉

Montag, 15.04.2024, 712 km nach Vranje (Serbien)

Wind und Wärme begleiten uns am Fahrtag von Budpest bis in den Süden Serbiens. Bis kurz vor Belgrad haben wir ziemlich starken Seitenwind, der unseren Dieselverbrauch zwischenzeitlich auf 9,5 Liter im Schnitt nach oben treibt, dazu zeigt das Thermometer teilweise bis zu 33°C an, in der Sonne noch 3 Grad mehr. Nach 8 h Fahrt erreichen wir wieder einmal den Campingplatz Enigma bei Vranje. Für morgen heißt der Plan dann über Nordmazedonien nach Griechenland zu den Meteeora-Klöstern zu fahren.

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Wohnmobiltour „Seidenstraße“

Traumtour entlang der alten Karawanenroute

Mai bis Oktober 2025


Hier der Link zur Karte in Google-Maps

Ein halbes Jahr entlang der legendären Handelsroute

Die chinesische Mauer

In knapp einem halben Jahr erleben wir Ostanatolien, den Wilden Kaukasus, setzen via Fähre von Baku über das Kaspische Meer und rollen auf abenteuerlichen Straßen durch die Weiten der Kasachensteppe. Über den Altai geht es quer durch die Mongolei bis Karakorum und Ulan Bator. Neue Straßen bringen uns durch die Wüste Gobi ins Reich der Mitte. Wir folgen dem Verlauf der Chinesischen Mauer vom Ostende bei Shanhaiguan bis Jiayuguan im Westen am Rande des riesigen Tarimbeckens. Von der heißen Taklamakanwüste klettern wir über den Torugart-Pass ins angenehm kühle kirgisische Hochgebirge, die Nordseite des Himalajas, den Tien Shan. Auf der westlichen Seidenstraße besuchen wir die legendären Seidenstraßenstädte Samarkand, Buchara und Chiwa. Wir queren die Wüsten Kysylkum und Karakum und erreichen Persien, welches uns auf guten Straßen durch Berge, Wüsten und zu antiken Stätten der einstigen Hochkultur geleitet. In der Osttürkei angekommen, schließt sich der Kreis. Ein halbes Jahr voller abenteuerlicher Fahretappen, Erkundungen historischer Stätten und moderner Metropolen, Nächte in tollen Landschaften und jeder Menge einmaliger Begegnungen mit den gastfreundlichen Menschen liegen hinter uns. Unvergesslich für ein ganzes Leben.
(aus dem Tourbuch zur Reise)

Reiseverlauf

• Türkei, Georgien und Aserbaidschan (1. bis 3. Woche)
• Kasachensteppe und Altai (4. bis 5. Woche)
• Altai und Tienschan in Nordwestchina (6. Woche)
• Mongolei (7. – 9. Woche)
• China (10. – 14. Woche)
• Kirgistan, Usbekistan, Turkmenistan (15. – 20. Woche)
• Iran (21. – 24. Woche)
• Türkei 25. Woche

Reisetermin

10. Mai 2025 bis 31. Oktober 2025, Start und Ziel jewels in Göreme (Türkei)
ca. 28.000 km zuzüglich 5.500 km Hin- und Rücfahrt Göreme
12 – 18 Fahrzeuge, Reiseleitung + lokale Guides in jedem Land, kein Fahren im Konvoi

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Ostern 2024 im Zittauer Gebirge

Gründonnerstag, 28. März 2024 (61 km)

Start am frühen Nachmittag, Einkaufen in Bad Schandau, und dann über Hrensko in Richtung Rainwiese und weiter auf kleinsten Straßen in Richtung Varnsdorf. Dort ging es wieder über die Grenze nach Großschönau, wo wir an der Kirche einen feinen und fast ruhigen Übernachtungsplatz fanden. „Fast“, weil uns irgendwelches Getier am oder unterm Auto mitten in der Nacht weckte.

Freitag, 29. März 2024  (15 km)

Am Morgen ging es weiter nach Waltersdorf auf einen Wanderparkplatz. Bei frischem Wind stiefelten wir los, zunächst zur Sängerhöhe. Der Weg ist übrigens ein Naturlehrpfad – und Lehrpfade haben wir an diesem langen Wochenende im Zittauer Gebirge viele gesehen und auch abgelaufen – mal mehr, mal weniger interessant gestaltete. Weiter in Richtung tschechische Grenze war mit dem Berg „Lausche“ (tschechisch: Luz – auch auf der Karte unten) gleich mal der höchste Gipfel (793 m) des Gebirges unser Ziel. Mehr zum Berg hier. Die letzten Höhenmeter waren steil, die Aussicht logischerweise weit. Allerdings hatten wir das ganze Wochenende trotz der vorhergesagten vielen Sonnenstunden meistens bedeckten Himmel – im Volksmund „böhmische Suppe“ genannt (die wir auch von zu Hause kennen).
Bergab ging es auf tschechischer Seite, vorbei an einem kleinen und niedlichem Ort zum Grenzübergang „Wache“ und dann immer oberhalb von Waltersdorf zurück zu unserem Auto. (10 km, 450 Höhenmeter)

Nach der Tour fuhren wir ein Stück weiter nach Olbersdorf, genauer gesagt zum Parkplatz am Bahnhof Bertsdorf (kostenfrei, es gibt eine V+E-Säule, Entsorgung aber nur für WC). Am Bahnhof verkehrt die Schmalspurbahn, die Zittau mit Oybin und Jonsdorf verbindet, natürlich eine Touristenattraktion ist und neben alten und ältesten Waggons auch Diesel- und natürlich Dampflokomotiven verkehren lässt. Zum Glück beginnt der Fahrdienst erst nach 9 Uhr und endet vor 19 Uhr – die Schienen verliefen nämlich fast direkt neben unserem Stellplatz.
Nach dem Mittag wollten wir etwas weniger Höhenmeter, deshalb war der Olbersdorfer See (bei Zittau) das Ziel. Da der See ein alter Braunkohletagebau war durfte sich der Weg natürlich „Tagebau-Lehrpfad“ nennen. Letztlich doch sehr interessant, weil der Tagebau als eine der letzten Maßnahmen einer DDR-Regierung geschlossen wurde und seit dem inklusive der Abraumhalden renaturiert wird. Hier wird Wald gleich so angelegt, dass später kein Umbau nötig ist, und davon und natürlich auch vom Braunkohleabbau wird auf diversen Tafeln erklärt und berichtet. Der ganze Bereich wird bzw. ist schon ein großes Naherholungsgebiet. (12 km, 185 Höhenmeter)

Osterüberraschung in einer Schutzhütte unterwegs

Samstag, 30. März 2024

Das Auto blieb stehen, die Bahn fuhr ohne uns und wir machten uns auf den Weg nach Oybin. Von mehreren Aussichtspunkten konnten wir die Burg bereits sehen, am Ortseingang stiefelten wir dann direkt den „Ritterweg“ nach oben. Burg und Kloster Oybin (mehr hier) sind sowohl von weit entfernt als auch mittendrin ein beeindruckendes Ensemble von Natur und Architektur. Auch auf der Burg kann man noch einmal etliche Höhenmeter überwinden, wenn man alle Winkel gesehen haben will inklusive dem Ringweg außen herum. Natürlich war es zu Ostern reichlich gefüllt, was uns weniger störte. Nach dem Abstieg kehrten wir im „Kurcafé Balzer“ ein und stärkten uns mit Eis und Eierschecke für den Rückweg. Kein Tag ohne Lehrpfad, deshalb ging es zurück entlang der Schienen der Schmalspurbahn auf dem „Dampfbahn-Lehrpfad“.  (12 km, 450 Höhenmeter)

Sonntag, 31. März 2024

Der Samstag war ja mit nur 12 km und Kaffeehausbesuch fast ein Ruhetag, deshalb gabs heute nochmal richtig Kilometer und vor allem Höhenmeter unter die Wanderschuhe. Zuerst ging es bis zur Teufelsmühle und dann zum „Töpfer“, ein spannendes Felsengebiet mit „Brütender Henne“, „Sphinx“, „Echse“ und „Saurier“ – alles „geformte“ Felsen. Der Aufstieg ist spannend, die hölzerne Wendeltreppe auf dem Berg oben zur Aussichtsplattform ebenfalls ….. Durch die große Felsengasse mit weiteren bizarren Formationen kamen wir zum sog. „Muschelsaal“. Danach wurde es leicht „alpin“, der Aufstieg zum „Hochwald“ (743 m rechts auf dem Bergrücken, mit Baude), 749 m hoch links in Richtung Tschechien, ebenfalls mit Baude, war ziemlich schweißtreibend. Dafür schaut man sozusagen von oben auf die Burg Oybin. Der Abstieg, ebenfalls wieder direkt auf der Grenze, führt direkt in das kleine hübsche Bergdörfchen Hain. Von da an ist nicht mehr weit bis Oybin, das Kurcafé Balzer stand erneut „im Wege“, und so waren die letzten Meter zum Wohnmobil dann frisch gestärkt leicht zu bewältigen.  (17 km, 520 Höhenmeter)

Hvozd (tschechisch) ist der Hochwald-Gipfel

Montag, 01. April 2024 (163 km)

Genug gewandert, wir fahren über Zittau nach Görlitz. 4.000 Baudenkmale aus 500 Jahren („Größtenteils aufwändig saniert, finden sich hier Bauten der verschiedensten Epochen – von der Gotik, über die Renaissance bis zur Gründerzeit und dem Jugendstil.“ schreibt die Stadt auf ihrer Website) bietet die Stadt, und so haben wir bei zwei Rundgängen allerlei anzusehen. Die Website der Stadt schreibt:  „Professor Gottfried Kiesow, der ehemalige Präsident der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, bezeichnete Görlitz als die schönste Stadt Deutschlands – besuchen Sie Görlitz und Sie werden ihm zweifellos Recht geben …“ – zumindest als Erfurter wird man hier Widerspruch einlegen dürfen ;-). Dennoch ist die Altsatdt allemal sehenswert, was sich allerdings nur auf den deutschen Teil bezieht. Der polnische Teil war seit jeher benachteiligt, schon imer waren die schöneren Altstadtgebiete westlich der Neisse ….

Osterurlaub im Zittauer Gebirge – 239 Autokilometer, 4 Nächte auf zwei kostenfreien Stellplätzen, 51 Wanderkilometer

 

 

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